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Stadtgeschichte

Stadtgeschichte

811 Frieden zwischen Karl dem Großen und dem Wikingerkönig Hemming. Gesandte einigen sich bei Verhandlungen auf der Eiderinsel, im heutigen Rendsburg, auf die Eider als Grenze zwischen dem fränkischen und dem dänischen Reich.

1199 Die Reinoldesburch wird in der „Chronica Slavorum“ erstmals schriftlich erwähnt.

1250 Mitte des 13. Jahrhunderts erhält Rendsburg das Stadtrecht, wann genau ist nicht gesichert. Im Jahr 1250 klärt ein Schiedgericht von „zwölf ritterbürtigen Männern“ die Zugehörigkeit der Stadt zu Holstein.

1287 Nach einem Stadtbrand wird im Zuge des Wiederaufbaus die Marienkirche errichtet. Sie ist das älteste heute noch stehende Bauwerk der Stadt.

1339 Gerhard III., der Große genannt, bestätigt das Stadtrecht und überlässt Rendsburg ausgedehnte Ländereien.

1460 Mit dem Vertrag von Ripen treten die Territorien Schleswig und Holstein in Personalunion mit dem Königreich Dänemark. Rendsburg gehört damit zum Herrschaftsbereich Dänemark unter König Christian I., Herzog von Schleswig und Graf von Holstein. Mit dem Vertrag sichert der König den beiden Territorien die Unteilbarkeit und Zusammengehörigkeit zu.

1536 – 1540 Christian III. König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein lässt Rendsburg von einem Befestigungswall umbauen.

1542 Die lutherische Kirchenordnung für Schleswig und Holstein wird in Rendsburg verabschiedet.

1566 Der Bau des Rathauses am Altstädter Markt wird abgeschlossen.

1618 – 1648 Während des Dreißigjährigen Krieges steht die Stadt von 1627 – 1629 unter kaiserlich-deutscher Herrschaft. Im Winter 1644/45 wird Rendsburg von schwedischen Truppen besetzt und wenig später erneut schwer belagert.

1665 Rendsburg wird Garnisonsstadt und erhält dauernde militärische Belegung.

1669 – 1673 Unter dem dänischen Generalmajor Henrik Ruse wird der erste große Festungsausbau vorgenommen.

ab 1690 Der zweite große Festungsausbau geschieht unter dem dänischen Generalmajor Jobst Scholten. Als Bestandteil der Festungsanlage wird im „Nordwesten" das Kronwerk und im Südwesten das „Neue Werk" errichtet. 

1700 Im Zuge des Festungsausbaus wird die Christkirche als Garnisonkirche errichtet und nach fünfjähriger Bauzeit im Jahre 1700 eingeweiht.

1777 – 1784 Der Schleswig-Holsteinische Kanal (später Eiderkanal) wird gebaut. Von Rendsburg westwärts konnte der natürliche Flusslauf der Eider genutzt werden, sodass erstmals eine Wasserstraße zwischen der Ostsee bei Kiel und der Nordsee bei Tönning geschaffen wurde und so die gefährliche Schiffspassage um die Nordspitze Jütlands vermieden werden konnte.

24.3.1848 Nachdem in der Nacht eine provisorische schleswig-holsteinische Regierung in Kiel ausgerufen wurde, fährt am Morgen ein Extrazug mit Soldaten von Kiel nach Rendsburg, um die Garnison einzunehmen. Rendsburg wird für Monate das Zentrum der schleswig-holsteinischen Erhebung gegen Dänemark.

7.8.1850 Das Laboratorium, ein Gebäudekomplex zur Munitionsherstellung und -lagerung, explodiert. Mit 110 Toten ist dieses Ereignis bis heute eines der größten Unglücke der Stadt.

ab 1852 Rendsburg steht erneut unter dänischer Landeshoheit. Es wird mit der Schleifung der Festungswerke Kronwerk und Altstadt begonnen. Es kommt zu einschneidenden Veränderungen im Stadtbild – 1853 wird das Kronwerker Tor im Nordwesten abgerissen, 1855 das Schleswiger Tor im Norden und 1856 das Alt-Holsteiner Tor im Osten.

1.2.1864 Der erste Schuss im Deutsch-Dänischen Krieg, auch zweiter Schleswig-Holsteinischer Krieg genannt, fällt an der Eiderschleuse am heutigen Thormannplatz. Nach dem Krieg gegen Österreich und Preußen tritt Dänemark im Frieden von Wien die drei Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Ab 1865 verwaltete Österreich Schleswig und Preußen Holstein.

1866 Nach Unstimmigkeiten zwischen Preußen und Österreich im Deutschen Bund kommt es zum sogenannten Deutschen Krieg zwischen den beiden Konfliktparteien und ihren Verbündeten. Österreich muss seine Ansprüche auf Schleswig abgeben. Es entsteht die Preußische Provinz Schleswig-Holstein.

1871 Die Strafanstalt, das zur damaligen Zeit das größte Gebäude der Stadt, wird gebaut. 1958 wurde sie abgerissen. Auf dem Gelände wurde die heutige Parksiedlung errichtet.

1881 Das letzte noch verbliebene Stadttor, das Neu-Holsteiner Tor, auch Königstor genannt, wird abgerissen.

1887 – 1895 Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals, dem heutigen Nord-Ostsee-Kanals; am 21. Juni 1895 eröffnet die kaiserliche Yacht Hohenzollern die Passage zwischen Kiel-Holtenau und Brunsbüttel.

1907 – 1914 Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wird erweitert, da er für die Schiffe neuer Bauweisen schnell zu klein geworden ist.

1911 – 1913 Der Bau der neuen Eisenbahnhochbrücke über den Kanal beginnt. Am 1. Oktober 1913 wird die Brücke eröffnet und war zu der Zeit die längste Eisenbahnhochbrücke Deutschlands.

1938 In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November wird die Rendsburger Synagoge durch einen Sprengsatz schwer beschädigt.

1939 Die Synagoge und die ehemalige Thora-Schule werden an die Nationalsozialisten zwangsverkauft. Bis 1942 wird die jüdische Gemeinde Rendsburgs durch Deportationen, Auswanderungen, Abtauchen in die Illegalität und den Freitod gänzlich aufgelöst. Heute befindet sich in der ehemaligen Synagoge und Schule das Jüdische Museum Rendsburg. Im Stadtgebiet gibt es 35 Stolpersteine, die an die Opfer der Nationalsozialisten erinnern.

1939 – 1945 Im Zweiten Weltkrieg wird Rendsburg weitestgehend von direkten Kriegseinwirkungen verschont. Bei insgesamt vier Fliegerangriffen verloren jedoch elf Menschen ihr Leben.

8. Mai 1945 Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird Rendsburg offiziell den britischen Truppen übergeben und gehört zur britischen Besatzungszone.

1955 Das britische Besatzungsrecht wird aufgehoben.

1961 Der Kanaltunnel für Fahrzeuge wird eingeweiht und die alte Drehbrücke über den Kanal stillgelegt.

1965 Der Kanaltunnel für Fußgängerinnen und Fußgänger wird fertiggestellt.

1983 Das Neue Rathaus wird eingeweiht.

2011 Nach fast 350 Jahren verliert die Stadt ihren Status als Garnisonstadt. Seit Jahresbeginn gibt1913 es keine Bundeswehrdienststelle und somit keine Soldat:innen mehr in Rendsburg.

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