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Befragung Vitale Innenstädte

Befragung Vitale Innenstädte

Das Stadtmarketing präsentiert Ergebnisse der Umfrage „Vitale Innenstädte“


Wie steht es um die Rendsburger Innenstadt im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größe? Was motiviert Besucherinnen und Besucher zu einem Innenstadtbesuch? Diese und weitere Fragen sind für die Planung von Projekten für das Rendsburger Stadtmarketing einerseits, aber auch für Stadtplanung und -entwicklung von großem Interesse. Die Rendsburg Tourismus und Marketing GmbH beauftragte daher im Herbst 2022 das IFH Köln (Institut für Handelsforschung) mit einer Umfrage.

Von September bis November des vergangenen Jahres wurden bundesweit jeweils an einem Donnerstag und einem Sonnabend rund 69.000 Passantinnen und Passanten in 111 deutschen Innenstädten aller Größenordnungen interviewt. Rendsburg hat sich erstmals an der Erhebung beteiligt, hier wurden 408 Personen befragt.
Durchschnittlich kommen die deutschen Städte nur knapp auf eine gute Bewertung (2,5). Rendsburg weicht hier mit einer Bewertung von 2,9 etwas ab. Einkaufen ist weiter eines der Hauptmotive zum Besuch der Innenstadt, wurde jedoch in Rendsburg überholt von der Gastronomie als Besuchsanlass. Damit folgt Rendsburg einem bundesweit zu beobachtenden Trend: Eating is the new shopping.

Das Durchschnittsalter der Besucher in Rendsburg liegt mit 40 Jahren (deutschlandweiter Schnitt der Vergleichsstädte: 48 Jahre) verhältnismäßig niedrig. 43 Prozent der Besucher kommen von außerhalb. Das Einzugsgebiet der Innenstadt ist weitläufig: Es reicht im Norden an Jagel heran, im Süden an Lütjenwestedt, im Westen bis Heide und im Osten bis nach Molfsee. Damit wird erklärlich, warum nur gut 1 Prozent der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Rendsburger Innenstadt kommen, für über die Hälfte ist das Auto das Verkehrsmittel der Wahl. Insgesamt vergeben alle Besucher der Stadt in Sachen Autofreundlichkeit und Parkmöglichkeiten sowie Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit sehr gute bis gute Schulnoten. Ebenfalls mit der Schulnote 1-2 wurde über alle Sortimentsbereiche das Einzelhandelsangebot bewertet sowie auch die Gastronomie und das Kultur- und Freizeitangebot. Aufenthaltsqualität, Ambiente und Flair tragen wesentlich zur Attraktivität einer jeden Innenstadt bei. Hier erzielte Rendsburg in nahezu allen Unterpunkten (z.B. Stadtbegrünung, Verweilmöglichkeiten, Sauberkeit) die Schulnote 3, bei der Frage nach Gebäuden und Fassaden vergaben die Besucher die Note 1-2.

Die Mehrzahl der deutschen Städte schneidet beim Faktor Weiterempfehlung schlecht ab. In rund jeder zweiten Stadt überwiegt die Anzahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Auch in Rendsburg haben sich die Befragten in die Richtung geäußert, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie die Stadt weiterempfehlen würden. Die wichtigsten Faktoren für eine solche Weiterempfehlung wären Aufenthaltsqualität, Ambiente und Flair sowie Stadtgestaltung und touristische Attraktivität. „Hier erhielten wir die Schulnote 3, haben also noch Luft nach oben und damit auch die Chance, diese Faktoren zu verbessern“, sagt Bürgermeisterin Janet Sönnichsen. „Und das machen wir zum Beispiel mit der Umgestaltung des Altstädter Marktes.“
Weniger wichtige – aber auch nicht unerhebliche – Einflussfaktoren sind Einzelhandelsangebot, Mobilität und Parken. Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter am IFH Köln, resümiert: „Um unsere Cities lebendig und zukunftsfit zu machen, gilt es, Besuchsanlässe für jegliche Altersklassen und Besuchergruppen zu schaffen.“ Ein größerer Fokus muss dabei auf Kinder und Jugendliche gelegt werden, denn dann kommen auch Eltern und Großeltern in die Stadt. „Aktuell hilft uns hier das Innenstadtförderprogramm des Landes Schleswig-Holstein sehr, das uns in die Lage versetzt, ganz neue Projekte anzugehen und neue Veranstaltungsformate zu entwickeln“, meint Anke Samson, Geschäftsführerin der Rendsburg Tourismus und Marketing GmbH.


Es müsse das Ziel sein, die Attraktivität der Innenstadt nach und nach zu erhöhen. „Die Transformation der Innenstädte wird in ganz Deutschland einige Jahre dauern und umfangreiche Investitionen erfordern. Die Fortsetzung des Innenstadtförderprogramms nach 2024 – neben der Städtebauförderung – wäre deshalb für Rendsburg unbedingt wünschenswert.“ Samson ist sich zudem sicher: „Die Innenstadt wird auch künftig eine hohe Bedeutung als Marktplatz und Treffpunkt haben. Aber wir müssen einiges dafür tun – eigentlich nichts Neues. Städte haben sich schon immer anpassen müssen an gesellschaftliche Veränderungen und an ein sich wandelndes Werte-, Freizeit- und Einkaufsverhalten.“


Zum IFH Köln: Dieses Institut führt bereits seit 2012 regelmäßig alle zwei Jahre diese bundesweite Umfrage in Städten durch. Damit ist die Untersuchung „Vitale Innenstädte“ die größte empirisch basierte Studie in Deutschland.

Stadtmarketing

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